Praxis-Newsletter 02/22

„Das Schönste am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht.“ (Jean Paul)

Noch ist er nicht da der Frühling, aber trotz Stürmen vor der Haustür hat man das Gefühl, dass eine neue Zeit anbricht. Omikron hat Deutschland fest im Griff, aber zumindest in unserer Praxis scheint es so, dass die Krankheitslast eine geringere ist, als es noch bei Delta der Fall war.

Zwar erkranken auch die Geimpften immer noch mit deutlichen Symptomen, aber die Zahl der  Krankenhauseinweisungen ist nicht stark angestiegen.

Vermutlich liegt es genau an dieser beginnenden „Leichtigkeit“ der Erkrankung, dass die bevorrateten COVID-Impfungen nicht mehr in den Armen der Menschen landen. Wir möchten daher nicht versäumen, noch einmal unsere Sicht der Dinge zum Thema „COVID-Impfung“ zum Besten zu geben.

Mit dem Impfen ist das wie mit der Verhütung... geht ohne, kann aber eine teure und langanhaltende Entscheidung sein...

Haben Sie die Zahl Ihrer Impfungen vergessen? Braucht man nun 3 oder 4 Impfungen? Zählt man jetzt alle Impfungen oder zählen wir in 1., 2., x.-Booster?

Zuweilen verlieren auch wir den Überblick darüber, was gerade beim Thema „COVID-Impfung“ angedacht ist.

Daher nochmal kurz…

Eine vollständige Impfserie beinhaltet 3 Impfungen (Achtung!!! Die STIKO spricht bereits nach 2 Impfungen von einer vollständigen Grundimmunisierung) mit einem COVID-Impfstoff.

Der sog. Booster tut zwar, was in seinem Namen steht, er „boostert“, frischt also auf. Er ist aber nicht optional, im Sinne von, „Ich hab ja die zwei Impfungen, das wird schon reichen! Ich brauche keinen ‚Nachbrenner‘!“

Nehmen wir die Tetanus-Impfung als Beispiel. Hier erhalten Kinder heutzutage auch eine Grundimmunisierung mit 3 Impfungen, die dann im 5.-6. Lebensjahr und nochmal zwischen 9 und 16 Jahren aufgefrischt wird.

Unserer Meinung nach sollten wir daher aufhören von „Booster“ zu sprechen! Die STIKO sieht zwar die Grundimmunisierung mit zwei Impfungen als erfüllt an, empfiehlt jedoch die 1. Auffrischimpfung für jeden ab 12 Jahren. Sprich…schlussendlich sollte jeder ab 12 Jahren 3 Impfungen haben. Hier ist eine klare Sprache und Kommunikation absolut wichtig.

Warum wird eine Auffrischung (3. Impfung) empfohlen? Das hat, vereinfacht gesagt, damit zu tun, dass der Schutz nach zwei Impfungen zwar gut, aber nicht langanhaltend ist. Das Gedächtnis unseres Immunsystems benötigt Training, um sich Dinge möglichst lange merken zu können, genau wie unser generelles Gedächtnis. Von zweimal Vokabeln lernen wird’s halt noch nicht sitzen…

Auch nach der Auffrischimpfung (3. Impfung) ist der Schutz nicht lebenslang anhaltend. Denn wenn ich eine Sprache gelernt habe und sie danach nicht mehr anwende, werde ich bei einem Kontakt nach Monaten oder Jahren auch nicht direkt in einer fremden Sprache einen tollen Eindruck machen.

Das bringt uns zur 4. Impfung. .. 

Die STIKO empfiehlt diese generell für Menschen über 70 Jahren, sowie für Menschen mit Immunschwäche und Bewohner von Pflegeeinrichtungen (3 Monate nach der letzten Impfung).  Grundsätzlich kann man sagen, dass die Dauer und Stärke der Schutzwirkung nach wissenschaftlicher Datenlage von einer 2. Auffrischimpfung (4. Impfung) bei jedem profitiert. Allerdings muss das Kosten-Nutzen-Risiko (Verhinderung von Krankheit versus Nebenwirkungsrisiko) weiterhin deutlich auf Seiten des Nutzens liegen.

Daher empfehlen auch wir die Impfung nur für die o.g. Gruppen sowie für Menschen in pflegerischen Berufen. Für Letztere allerdings erst 6 Monate nach der letzten Impfung.

Wie die Studienlage aussehen wird, wenn ein an Omikron angepasster Impfstoff auf den Markt kommt, wissen wir nicht. Ob dann die 4. Impfung für alle empfohlen wird, wird sich zeigen.

Zu guter Letzt noch das Thema Nuvaxovid (Novavax). Angeblich soll dieser rekombinante Proteinimpfstoff diese Woche in die Auslieferung gehen. Wir haben dazu noch keine näheren Information. Sollten sie Interesse an einer Impfung mit Nuvaxovid haben, sprechen Sie uns bitte an.

Soviel zu COVID und Impfungen…

Hier klicken für das Epidemiologische Bulletin 7/2022 vom 17.02.2022

Den Blick für's Schöne nicht verlieren...

Wer das Bild oben aufmerksam betrachtet hat, wird feststellen, dass irgendetwas fehlt. Sehr richtig… unser „Spuckschutz“. 

Wir hatten eine Fotografin in der Praxis, um der Homepage mit schönen Bildern neues Leben einzuhauchen. Sie finden neue  Bilder zum Beispiel im Team-Bereich. Hierfür haben wir den Spuckschutz entfernt.

Nach langem Hin- und Her haben wir uns dann aber doch wieder für Schutz vor Schönheit entschieden.

Der „Spuckschutz“ wird uns also zumindest noch durch die Omikron-Welle begleiten. Wir hoffen aber inständig, dass wir danach darauf verzichten und Ihnen wieder „Auge in Auge“ gegenübertreten können.

Bleiben Sie gesund!

Ihr Hausarztteam Tochtermann